Tuberkulose
Erreger und Übertragung
Die Tuberkulose wird durch verschiedene Arten von Mykobakterien ausgelöst, am häufigsten Mycobacterium tuberculosis. Die Übertragung erfolgt, indem der an Lungentuberkulose erkrankten Personen bakterienhaltige Tröpfchen aushusten, die dann von anderen Personen eingeatmet werden. Die Bakterien können ohne Erkrankung über Jahrzehnte weiter im Körper bleiben. Die allermeisten Menschen, die mit Tuberkulose-Bakterien in Kontakt kommen, erkranken nicht.
Krankheitsbild
Nur bei etwa 10 % der Infizierten bricht die Erkrankung aus, meist innert Monaten, manchmal aber auch erst nach Jahrzehnten. Die Tuberkulose zeigt sich bei etwa 80 % der Erkrankten als Lungentuberkulose, kann aber jedes Organ befallen. Die Erkrankten husten meist, haben oft einen gelb-grünen Auswurf und eventuell Brustschmerzen. Typisch sind auch Fieber, Gewichtsabnahme, Appetitlosigkeit, Nachtschweiss und Müdigkeit. Unbehandelt verläuft die Tuberkulose oft tödlich. Die Therapie besteht aus einer Kombination verschiedener Antibiotika und dauert im Allgemeinen sechs Monate. Ein Problem ist heute, dass die Bakterien zum Teil gegen Medikamente resistent geworden sind und deshalb die übliche Behandlung nicht mehr in jedem Fall wirkt.
Verbreitung und Häufigkeit
Die Tuberkulose kommt weltweit vor. Man geht von jährlich ca. 9 Millionen Erkrankungen mit ca. 1,5 Millionen Todesfällen aus. In den Industrieländern ist die Tuberkulose im 20. Jahrhundert stark zurückgegangen. In Teilen der Welt, wo die HIV-Infektionsrate hoch ist, hat die Tuberkulose wieder an Bedeutung gewonnen. Die Mehrheit der Tuberkulose-Erkrankungen bei uns betrifft Immigranten. In der Schweiz erkranken noch zirka 550 Menschen jährlich an Tuberkulose, meist an einer gut behandelbaren Form. Es kann auch einmal zu gehäuften Erkrankungen kommen, wenn ein Erkrankter über längere Zeit Bakterien in einem geschlossenen Raum aushustet, zum Beispiel innerhalb der Familie oder einer Schule.
Vorbeugung
Die Impfung gegen Tuberkulose wird z.B. in der Schweiz nur noch in Ausnahmefällen empfohlen, da ihr Schutz beschränkt und das Risiko einer Ansteckung sehr klein ist. Das Wichtigste ist das frühe Erkennen und damit die frühe Behandlung der Lungentuberkulose.